Spiel der Leidenschaft by Sylvia Day

Spiel der Leidenschaft by Sylvia Day

Autor:Sylvia Day
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Historical
ISBN: 3453545680
Herausgeber: Heyne Taschenbuch
veröffentlicht: 2014-08-10T22:00:00+00:00


Kapitel 12

»Geht es dir besser?«, fragte Miss Pool und warf Amelia einen Seitenblick zu, während sie durchs Dorf zurück zu ihrem Haus gingen.

Amelia nickte. »Ja, danke.«

Seit dem Abend, als Maria sie gesucht hatte, war sie immer rastloser geworden. Daher hatte Miss Pool, nachdem offensichtlich geworden war, dass Amelia sich nicht mehr auf den Unterricht konzentrieren konnte, einen kleinen Ausflug vorgeschlagen. Mit Sonnenschirmen waren sie ohne besonderes Ziel aufgebrochen und, ohne es zu merken, zum nächsten Marktflecken gewandert. Amelia genoss den Spaziergang, war dankbar über die Gelegenheit, andere Menschen zu sehen, die geschäftig ihrer täglichen Arbeit nachgingen. Auch wenn sie kein erfülltes Leben hatte: Andere hatten eines.

»Man muss sich nicht nur geistig, sondern auch körperlich fit halten«, sagte Miss Pool mit ihrer sanften, leisen Stimme.

»Das fand ich schon immer.« Allerdings war sie gemeinsam mit einem lebhaften Jungen aufgewachsen und hatte gelernt, körperliche Herausforderungen zu lieben. Sie liebte auch ein ganz bestimmtes spitzbübisches Grinsen, doch das hatte sie seit Jahren nicht mehr gesehen.

»Mir gefällt deine Frisur.« Die Gouvernante lächelte. »Jetzt siehst du aus wie eine feine Dame. Ich werde heute Abend deinem Vater schreiben und ihm vorschlagen, eine richtige Kammerzofe für dich einzustellen.«

Amelia berührte nervös ihr Haar. Es war geflochten und dann zu einem Knoten zusammengefasst worden. Doch er war schwer, und ihr Nacken schmerzte von dem ungewohnten Gewicht. Andererseits: Wenn das von einer jungen Dame erwartet wurde, um nicht mehr als Kind betrachtet zu werden, dann war es das wohl wert.

»Guten Tag, Miss Pool. Miss Benbridge.«

Sie gingen langsamer und lächelten dem jungen Schuster zu, der seinen Laden verlassen hatte, um sie zu grüßen. Der gut aussehende blonde Mann lächelte schüchtern unter seinem Bart und strich sich die Hände nervös an seiner Schürze ab.

»Guten Tag, Mr. Field«, grüßte Miss Pool mit leichtem Erröten zurück, was Amelia nicht entging.

Die beiden schienen einander zu mögen, und zwar über das übliche Maß hinaus. Neugierig beobachtete Amelia sie und fragte sich, ob sie wohl ebenso wirkte, wenn sie zufällig Colin über den Weg lief. Das wäre schrecklich gewesen, wirklich, seiner Schroffheit und offensichtlichen Verachtung mit einem derart hoffnungsvollen und sehnsüchtigen Blick zu begegnen.

Missmutig und verlegen zugleich, weil sie Zuschauerin einer derart intim wirkenden Szene war, wandte sie dem Paar den Rücken zu …

… und entdeckte eine vertraute Gestalt mit breiten Schultern und langen Beinen, die sich von ihr entfernte. Colin, und an seiner Seite befand sich ein blondes Mädchen, das etwa in seinem Alter war, betrachtete man dessen weiblich geschwungenen Kurven. Sie lachten und sahen sich mit funkelnden Augen an. Er hatte die Hand auf ihren Rücken gelegt und führte sie um eine Ecke, sodass sie aus ihrem Blickfeld verschwanden.

Amelia konnte nicht anders: Zögernd setzte sie sich in Bewegung und folgte ihnen. Colin und das dralle Mädchen hatten sich genauso angesehen wie Miss Pool und Mr. Field. Es war ein Blick voller Versprechen gewesen.

Amelia ging ebenfalls um die Ecke und wurde langsamer, als sie leises Stimmengemurmel und unterdrücktes Kichern hörte. Sie kam an Fässern und Kisten vorbei und konzentrierte sich so auf ihr Ziel, dass



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